Mal wieder einige Netzfundstücke der letzten Tage:
IKEA ändert seine Online Strategie und verkauft jetzt über einen eigenen Amazon Store. Dem E-commerce Riesen entkommt eben keiner. Als Test gestartet soll es anscheinend ausloten, ob und wie IKEA über Amazon neue Zielgruppen erreichen kann.
Erschreckend, wenn man solche Zahlen liest: Das neue Duopol der Online Werbung vereint 70% der Online Werbeumsätze auf sich. Google und Facebook dominieren den Markt und es scheint sich noch keine Kartellbehörde dafür zu interessieren.
An einem Bahnhof in Berlin wird ein Pilotprojekt zur Überwachung der Passanten und Reisenden durchgeführt. Wer freiwillig teilnimmt, erhält einen Amazon Gutschein im Wert von 25,-. Angeblich standen die Menschen Schlange um teilzunehmen. Privatsphäre im öffentlichen Raum hat jetzt also ein Preisschild, sie ist erschreckend günstig.
Schöne Idee. Mit 220 Millionen Exemplaren weltweit ist der IKEA Katalog das meistgedruckte Buch aller Zeiten. Nur einer echten literarischen Kritik musste sich dieses Buch noch nie stellen.
„Was fehlt diesem Buch, wenn es ein schöngeister Roman wäre? Die Antwort muss lauten: alles“
Aber, so Karasek: auch einem Buch für Postleitzahlen fehlen spannende Charaktere. Also, ansehen und weiterbilden:
Sehr cool gemacht. IKEA parodiert die Art und Weise, wie Apple die banalsten Features also etwas nie gesehenes, großartiges darstellt. Um einen Katalog aus Papier, ein „bookbook“, wie sie es nennen, zu präsentieren.
1,3 Mio Mal wurde das Video auf YouTube bereits angesehen, ich schätze, das wird in den nächsten Tage noch mehr. Der Katalog kommt zwar jedes Jahr ungefähr zu dieser Zeit heraus, das Timing ist aber dennoch klasse: in wenigen Tagen findet die Apple Keynote statt, von der sich jeder erhofft, das neue iPhone 6 und die ominöse Smartwatch zu sehen.
So bekommt man richtig Lust auf den neuen IKEA Katalog:
UPDATE:
Mathias wies mich auf Facebook darauf hin, dass die Sun aus England bereits 2009 solch eine Idee hatte. Ob der IKEA Clip nun eine Kopie der Idee ist, oder ob sie selbst darauf gekommen sind – man wird’s wohl nicht herausfinden.
Diese Idee ist im Prinzip einfach, gleichzeitig geradezu genial.
Die russische Agentur Instinct hat für die Produktserie PS 2014 von IKEA einen Auftritt auf Instagram kreiert, der sich wie eine Website anfühlt.
Das funktioniert allerdings nur in der mobilen Version von Instagram, wo die Fotos in der Galerie eines Profils nahtlos zusammenhängen.
Die Navigation erfolgt über die Tagging Funktion von Instagram. Einmal auf das Bild tippen, dann erscheinen über einzelnen Möbelstücken Tags. Wenn man auf diese Tags tippt, dann wird man zu einem neuen Instagram Profil weitergeleitet, in dem es sich nur um das vertaggte Produkt dreht:
Auf solch eine Mechanik muss man erstmal kommen! Ist zwar vom Aufwand her nur bedingt für größere Websites nutzbar, weil man unendlich viele Instagram Profile anlegen müsste, aber als kleine Aktion mit Word-of-Mouth Potential sehr cool!
Für viele ist Augmented Reality bereits ein alter Hut, fast muss man fürchten, damit keinerlei Preise mehr bei Kreativ-Awards gewinnen zu können.
Dennoch gibt es eine Fülle von Möglichkeiten, wie AR genutzt werden kann, die wenigsten davon sind bisher realisiert worden. Vielleicht ist AR nicht mehr hip und Award-trächtig. Aber es wird so langsam Alltags- und Massen-tauglich.
Das merkt man unter anderem daran, dass der neue IKEA Katalog mit AR Gimmicks bestückt ist, wie man in diesem Video sehen kann:
Disclosure: IKEA Österreich ist ein Kunde von mir, der Katalog ist allerdings von McCann-Erickson entwickelt worden, und gefunden habe ich das ganze hier.