Wer kennt es nicht. Der Kunde möchte eine Kampagne, die „Talk of Town“ Potential hat. Was Virales, über das alle begeistert sprechen und schreiben. Aber das Produkt hat keine nennenswerte Differenzierung und soll, auf gar keinen Fall, verändert oder angefasst werden.
Die Agentur Überground hat nun eine Idee entwickelt, die dieses „Talk of Town“ Potential hat, das Produkt noch interessanter macht, ohne es zu verändern. So ungefähr, wie wenn man beim Kauf eines Bierkastens einen Flaschenöffner dazubekommt.
Es ist: eine Million Euro zusätzlich beim Gewinn des Jackpost. Als „Dankes-Million“ aber nicht für den Gewinner selbst, sondern für jemanden, den der Teilnehmer im Vorfeld nominieren muss. Der Insight dahinter: viele, die einen Lotto-Jackpot gewinnen, machen sich danach darüber Gedanken, wem Sie etwas davon abgeben sollten, was den eigenen Gewinn mindert. Bei Tipp24 ist die Million für die Eltern, Geschwister oder besten Freunde gleich mit dabei.
Natürlich ist das Risiko nicht besonders groß. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ausgerechnet ein Teilnehmer dieser Aktion den Jackpot gewinnt? Außerdem kann man sich gegen solche „Schadensfälle“ heutzutage versichern lassen.
Der Film, der natürlich dazu gemacht wurde, erinnert mich stark an „The Big Lebowski“. Soll vermutlich so sein.
Viele ehemals klassische Werbeagenturen versuchen seit Jahren, digitale Kompetenzen aufzubauen. Dabei betonen sie den hohen Stellenwert der Idee und den geringen Wertbeitrag der Umsetzung.
Das ist im digitalen Umfeld falsch und fahrlässig. Es betont eher die Ahnungslosigkeit dieser Agenturen was die Komplexität einer Umsetzung im digitalen Umfeld betrifft.
1. Ideen sind nichts wert (ohne deren Umsetzung) 2. Kreation ist digitale Ingenieurskunst. 3. Agenturen fehlt das digitale Geschäftsmodell.
Eine Printproduktion mag nur wenig Mehrwert zum ursprünglichen Layout des Art Directors hinzufügen. Auch ein linearer TV Spot lässt sich noch halbwegs nachvollziehbar auf Papier in Wort und Bild erläutern.
Gute digitale Ideen leben aber von einem interaktiven Erlebnis. Eine mehrschichtige Nutzungskomplexität von Anwendungen, die nicht nur durch die Idee leben, sondern auch von der Qualität der Umsetzung. Im digitalen Umfeld braucht es neben der Idee ein Verständnis für die Entwicklung einer „Softwareanwendung“.
Das ist neu für viele Agenturen und deswegen ist es kein Wunder, das viele meinen, sie könnten die digitale Umsetzung genauso outsourcen, wie die Produktion von Printanzeigen oder TV Spots. Das bedeutet aber, dass eine digitale Kompetenz nie wirklich in diesen Agenturen Einzug halten wird.
In meinen Augen geht es bei digitaler Kreation nicht nur um die Frage, was die Umsetzung wert ist. Das tiefere Verständnis für Technologie – im digitalen Umfeld die Infrastruktur für Ideen – ermöglicht erst die Findung guter Ideen:
Kreative, die kein Verständnis für Technologie haben, können oft nur das replizieren, was sie anderswo bereits umgesetzt gesehen haben.
Kreative mit digitalem Know-how (oder gemischte Teams) können Ideen entwickeln, die sich aus einem tieferen Verständnis für Funktionalitäten und Features der digitalen Infrastruktur herleiten.
Insofern gehen Agenturen, die die Umsetzung digitaler Ideen an „Affen“ outsourcen, zusätzlich wertvolle Skills und Impulsgeber verloren.
Die drei kommerziell wichtigsten Trends in 2015: Content Marketing, Big Data and Marketing Automation, noch vor Mobile Marketing. Andere kommerziell wichtige digitale Marketing Aktivitäten, wie z.B. Paid Search, SEO oder Social Media Marketing sind vermutlich einfach schon zu sehr „Tagesgeschäft“ als dass sie als „Trend“ gelten können.
Die 8 Content Marketing Trends im Überblick:
Content Marketing wird persönlicher und zielgerichteter ausgespielt werden.
Paid Placements werden zunehmend Teil von Content Marketing Maßnahmen (e.g. Native Advertising).
Marketing Automation Tools werden zunehmend im Content Marketing genutzt werden.
Unternehmen werden immer mehr auf professionelle Redakteure für die Content Erstellung setzen.
Content Distribution wird wichtig.
Content Marketing und Social Media Marketing rücken näher zusammen.
Mobile Marketing wird Content Marketing noch stärker pushen.
Visual Storytelling wird eine Schlüsseldisziplin im Content Marketing.
Zehn Jahre ist heutzutage für ein Blog ein durchaus beachtliches Jubiläum. Es gibt noch nicht sehr viele Blogs, die solch eine Historie vorweisen können.
Insofern bin ich sehr stolz darauf, dass dieses Blog heute seinen 10. Geburtstag feiert. Auch wenn die Postings in letzter Zeit in reduzierter Frequenz stattfanden, ist dieses Blog immer noch mein bevorzugter Kanal, um meine Fundstücke bzgl. Digital Marketing zu zeigen und meine Meinung dazu öffentlich darzulegen.
Ursprünglich formierte dieses Blog für das erste halbe Jahr übrigens unter der URL http://jungleweb.blogspot.de. Das war damals ein erster Test, ob mir das Bloggen überhaupt gefallen würde.
Allerdings stellte sich für mich schnell heraus, dass eine eigene, gehostete Blogversion, sehr viel attraktiver ist. Somit zog das Blog im Oktober 2005 auf die eigene Domain web-jungle.com mit einer WordPress Installation um.
Aus der Leidenschaft zum Bloggen sind dann noch das Netzfischer und das Urlaubsnotizen Blog entstanden, plus einige andere, die ich allerdings nicht mehr befülle.
Seit dem ich mich im Juni 2014 als Berater für digitales Marketing selbständig gemacht habe, sollte man meinen, dass ich fast nichts besseres zu tun hätte, als dieses Blog regelmäßig zu befüllen. Aber die Mär von „selbst“ und „ständig“ ist nicht ganz falsch. So wird es hier weiterhin eher unregelmäßg Beiträge geben. Am besten ihr abonniert den RSS Feed.
Auch sonst macht es mir einfach Spaß, über die Zeit hinweg solch eine Sammlung von Fundstücken aufzubauen, in der ich immer wieder gerne stöber, und die mit jedem Jahr interessanter und für mich persönlich wertvoller wird!
Schöne Persiflage von St John: Werbung muss heutzutage schnell sein. Die Werbebotschaft muss in dem Moment erscheinen, wenn das Thema aufploppt oder in den News ist. Zur Not mit Vorhersagern wie bei Minority Report.
St. John ist übrigens die Agentur, die vor ziemlich genau 3 Jahren das „Catvertising“ erfunden hat. Die Jungs sind einfach am Puls der Zeit 🙂
Der Trend geht zu Drone-vertising. Sprich: Quadrocopter, die kleine Werbetafeln umherfliegen. Denn das Problem sind all die Menschen, die in Hochhäusern arbeiten und dadurch keine Plakatwerbung sehen können.
Auch können die Drohnen auf Grund von Orts- und Bewegungsdaten schnell feststellen, wo sich eine relevante Zielgruppe aufhält und entsprechend Werbung local gezielt platzieren. Im folgenden Video wird gezeigt, wie das geht:
OK, OK. Ist natürlich nur ein netter Joke. Aber in einigen Jahren mag es tatsächlich dazu kommen, dass erste Pilotprojekte entwickelt werden. Gerade die Möglichkeit, Lokale Werbung zielgruppengerecht zeitnah zu platzieren, könnte ein Impulsgeber werden. Mal schauen. Der Nerv-Faktor wird jedenfalls sehr hoch sein. Ich überlege bereits, mir ein Patent auf Drohnen-Klatschen zu holen. Die werden sich mit Sicherheit gut verkaufen.