Carsberg UEFA Video + Advergame

Carlsberg hat sich ein schönes Video für die UEFA ausgedacht. In dem Video wird die Fan Academy der Englischen Nationalmannschaft gezeigt:

Der gesamte YouTube Channel von Carlsberg UK dreht sich um diese Fan Academy, im Header wird auf die Academy Microsite verlinkt. Nach Facebook Login gibt es erst ein kleines Intro Video, in dem nach altbekannter Manier Fotos, etc. aus dem eigenen Facebook Profil gezeigt werden.

Carlsberg Fan Academy

Auch die Fotos einiger Freunde erscheinen, sowie einige andere Informationen aus dem Facebook Profil.

Carlsberg Fan Academy

Man wird aufgefordert, seine Handy Nummer einzutippen – angeblich erhält man dann einen echten Telefonanruf. Leider kann ich das hier in Deutschland nicht testen…

Carlsberg Fan Academy

Danach kann man kleinere Browsergame Challenges lösen, um im Ranking aufzusteigen. Zum Beispiel gibt es ein Torwand schiessen:

Carlsberg Fan Academy

 

Nett gemachte Kampagne, alles in allem. Wirkt jedoch wie eine Ansammlung aufgewärmter Effekte, die man irgendwann schon mal gesehen hat. Da ist das Video noch am interessantesten.

 

SXSW 2012 Nachlese und drei Trends.

Eines habe ich gelernt: auf der SXSW hat man verdammt wenig Zeit, Updates zu bloggen. Hätte ich mal besser nichts angekündigt…

Al Gore and Shawn Parker at SXSW

 

Mit etwas mehr Abstand lässt sich die SXSW nun aber sehr gut zusammenfassen. Die 5 Tage in Austin waren vollgepackt mit Panels, Sessions, langen Schlangen, jede Menge Parties, sowie jede Menge Bands, die sich bereits auf das etwas später beginnende Music Festival vorbereiteten. Die ganz Stadt hat vibriert, es müssen um die 30.000 Gäste in Austin gewesen sein.

Einige SXSW Veteranen sagten, dass dieses Jahr sehr viel mehr große Firmen anwesend waren. Pepsi, Nokia, Samsung, Dell und viele andere hatten Lounges im Austin Convention Center oder auf leer stehenden Grundstücken in der Nähe. Mein früherer Arbeitgeber Ogilvy hat sogar eine komplette Bühne in einem der Kongress-Säle gemietet und OgilvyStage genannt. Auch sollen sehr viel mehr „echte“ Celebrities anwesend gewesen sein (u.a. Leonardo diCaprio). Im Bild oben sieht man Al Gore (Politik Celebrity) und Sean Parker (Web Celebrity). Oder wie Bruce Sterling in seiner Abschlussrede sagte: der eine wäre fast Präsident geworden, der andere fast Facebook Besitzer.

Es gab leider keine echten Neuvorstellungen von Startups. Kein neues Twitter oder Foursquare. Die wenigen gehypten Apps (seihe unten) waren schon vor der SXSW Online.  Für einige scheint die SXSW damit ihren Reiz als Early Adopter und Startup-Messe verloren zu haben.

Insofern stellt sich natürlich die Frage, was die großen Trends auf dieser SXSW waren?

 

„Ambient Social Networking“, „Big Data“ und „Technology like Air“ waren drei große Themen

Es wurde viel über Social Mobile Location (SoLoMo) Apps wie Highlight, Glancee, Banjo oder Sonar gesprochen. Weniger auf den Panels, dafür jedoch umso mehr „auf der Straße“. Hinter diesen Apps steckt ein Trend, der sich (passives) „Ambient Social Networking“ nennt. Anders als bei Facebook oder Foursquare muss man sich nicht aktiv irgendwo einchecken, um ortsbezogene Hinweise zu erhalten. Klingt erschreckend, bietet aber auch Vorteile. So teilen diese Apps ihren Nutzern mit, wenn in ihrer Nähe andere Nutzer sind, die diegleichen Freunde oder Interessen auf Facebook haben. Praktisch, wenn man auf „Speeddating“ ohne Gelaber steht. Natürlich lassen sich diese Apps auch abschalten, was nicht nur die Privatspähre schützt, sondern auch den Akku schont. Nicht von der Hand zuweisen ist der dahinterliegende Trend zu immer mehr Diensten, die ortsbezogene Daten für  Mehrwert und Relevanz angebotener Informationen nutzen.

Diese ortsbezogenen Daten sind nur ein weiterer, wenn auch nicht unwichtiger, Bestandteil dessen, was auf vielen Panels als „Big Data“ bezeichnet wurde. Der Trend entsteht durch zwei Faktoren: einerseits die weite Verbreitung von“Mitmach“ Technologien (alias Web2.0) und mobilen Endgeräten, durch die User immer größere Datenmengen produzieren, andererseits die Möglichkeit, mit steigender Computer-Power, diese Datenberge zu analysieren. Ziel ist es natürlich, das Verhalten und die Erwartungen von Usern immer besser vorhersagen zu können, um bessere Dienste anbieten zu können – oder eben um besseres Marketing betreiben zu können.

„Technology like Air“ ist ein Zitat aus der Keynote mit Amber Case. Dahinter steckt der Gedanke, dass Technologie in Zukunft kaum noch bemerkbar sein wird, gleichzeitig aber intuitiv bedienbar und jederzeit relevant. Ähnlich wie die oben genannten SoLoMo Apps, die keine Aktion mehr bedürfen, sich aber jederzeit melden, wenn es News gibt. Wenn Technologie wie „Air“ erscheinen soll, dann muss zusätzlich noch vieles im Bereich Interface Design verbessert werden. Auch dies war ein großes Thema auf vielen Panels.

 

Das waren natürlich nicht die einzigen Themen. Es gab viel hundert Sessions und es war nicht einfach, sich je Slot für nur jeweils einen Favoriten zu entscheiden.

 

In dem folgenden Video sind verschiedene Eindrücke zu sehen, die ich in den letzten Tagen aufgefangen habe:

 

 

Ansonsten war die SXSW auch deshalb faszinierend, weil man viele Branchenköpfe zu sehen bekam, die man in Deutschland oder Europa nie zu sehen bekommen würde. Unten sieht man z.B. Dennis Crowley von Foursquare, der unbedingt ein Foto mit mir zusammen machen wollte.

 

My Claim to Fame: Dennis Crowley und ich in der Nähe der Foursquare Lounge

 

 

SXSW Calling.

Kurze Ankündigung: Freitag beginnt die SXSW in Austin, Texas und ich werde in den folgenden Tagen versuchen, in diesem Blog ein wenig über das Event zu berichten. Allerdings nur über die SXSW Interactive, da ich für meinen Arbeitgeber vor Ort bin.

Die Zahl der Panels, Vorträge und Meetups ist überwältigend. Es hat Stunden (!) gedauert, mich durch das Programm durchzuarbeiten.

Hier ist meine Long List – also alles, was ich auf den ersten Blick interessant fand. Irgendwann muss ich diese Liste weiter reduzieren… oder mich zehnteilen.

Wenn Ihr Tipps habt, was man in Austin und auf der SXSW unbedingt sehen oder machen muss, immer gerne her damit!

 

 

Wie Pinterest Content Marketing verändern wird.

Zur Zeit kommt keiner, der sich ernsthaft mit Social Media beschäftigt, an Pinterest vorbei, es scheint wahrlich der nächste heiße Sche*ss im Digital Advertising zu sein. Marken wie GAP, Whole Foods, Threadless und sogar General Electric probieren Pinterest bereits aus.

 

Pinterest_Homepage

 

Die Referral-Raten (sprich: Website Traffic, den Pinterest für eine Marke generieren kann) sind angeblich ähnlich hoch wie bei Twitter und Google+. Jeder Link hat, so heißt es, jede Menge Google Juice, da es „Do Follow“ Links sind. Auch wenn das vermutlich nicht immer so bleiben wird.

Sogar der Spiegel schreibt drüber (natürlich kritisch, über die Urheberrechts Diskussionen) und hat das Thema einer breiteren, nicht ausschließlich Social Media affinen Öffentlichkeit näher gebracht. International wächst Pinterest rasant, im Januar 2012 hatte die Plattform bereits über 11 Millionen Besucher, laut Comscore.

 

Ist Pinterest einfach nur der nächste Hype?

Man muss dieses Jahr sicherlich mit noch sehr viel mehr Hype um diese Plattform rechnen. Denn neben der Tatsache, dass es eine von nur wenigen Anwendungen ist, die per Open Graph API in den Facebook streamen dürfen, spricht die einfache Usability und das optische ansprechende Nutzerinterface sehr für diese Seite.

Schliesslich dreht es sich in erster Linie um die Bilder einer gebookmarkten Website. Dadurch ähnelt die eigene Bookmarkliste nicht mehr einer Bleiwüste, sondern hat einen angenehm anzuschauenden Magazin-Charakter.

Damit ist Pinterest nicht nur ein weiterer Hype, sondern etabliert in meinen Augen ein völlig neues Nutzungsszenario für Link- und Bookmark-Sharing. Alles konzentriert sich sehr stark auf visuelle Eindrücke und Erinnerungen. Der Text einer Seite ist zweitrangig für das Bookmark.

Da das für viele Nutzer (angeblich eher Nutzerinnen) sehr ansprechend ist, wird es vermutlich nicht mehr lange dauern, bis andere Social Networks diese Form des Bookmarking adaptieren. Man kennt es ja in ähnlicher Form bereits von Facebook: wenn man auf Websites verlinkt, dann sucht sich Facebook ein Bild von dieser Seite als „Icon“ für den Link.

 

Was bedeutet das für Marken, Marketing und Werbung?

 

pinterest-advertising

 

Der Social Media Examiner listet „26 Tips for using Pinterest for business“ auf, bei Mashable sind es immerhin 5 heiße Tips für Brands. Die sollte man sich durchlesen und einiges davon ausprobieren.

 

Die 3 wichtigsten Punkte aus meiner Sicht, die jeder sofort umsetzen kann (und sollte), selbst wenn man noch unsicher ist, ob Pinterest sich durchsetzen wird:

  1. Website Aufbau: Sollte das Beispiel von Pinterest Schule machen, dann wird es in Zukunft noch deutlich wichtiger, auf jeder Page einer Website ein „Icon“-fähiges Bild zum „pinnen“ zur Verfügung zu stellen. Kein Text mehr ohne interessantes Foto. Das typische Stockphoto nicht mehr aus, ebensowenig die Fotos aus dem Presseticker. Nur im wahrsten Sinne bemerkenswerte Bilder können ausreichend Aufmerksamkeit in den Boards finden.
  2. Präsenz auf Pinterest: warum nicht auf Pinterest mit eigenen Links / Bildern präsent sein? Dadurch ermöglicht man Usern ein Re-Pinning der Marken Fotos. Meine These: Schöne Bilder werden durchaus ge-re-pinned, egal, auf was der dahinterliegende Link verweist. Selten gab es eine bessere Möglichkeit für Unternehmen, Bildmaterial (und damit oft verbunden: Links) zu verbreiten. Ein Pinterest Profil mit verschiedenen Boards bestehend aus eigenen Fotos ist relativ schnell umsetzbar. Das jetzt nicht auszuprobieren wäre einfach dämlich.
  3. SEO: Die Links auf Pinterest sind zur Zeit anscheinend immer „Do Follow“ Links. Im Gegensatz zu vielen anderen Networks, die irgendwann auf „No Follow“ umgestellt haben. Ob Google’s Algorithmus sich bereits durch Pinterest inspirieren lässt, weiß natürlich keiner so genau. Aber Pinterest ist seit Ende 2009 online, es bestehen gute Chancen, dass diese Links tatsächlich Google Juice produzieren. Noch. Insofern sollte man schleunigst seine wichtigsten Seiten selbst „pinnen“. (Und natürlich vorher mit aussagekräftigen „pinn-fähigen“ Fotos versehen.)

 

(Hier findet Ihr meine Pinterest Boards)